Seit 2010 schwelt in Europa eine bis dahin noch nie dagewesene Eurokrise. Aus der Eurokrise resultiert jetzt eine sehr gefährliche Bankenkrise. Zuerst kamen Länder Griechenland, Portugal und Irland unter die Räder. Jetzt ist auch Spanien in Schwierigkeiten. Eine Großbank in Spanien muss bereits mit Milliarden Euro unterstützt werden. Experten gehen davon aus, dass auch der restliche spanische Bankensektor mit bis zu 100 Milliarden Euro vor dem Zusammenbruch gerettet werden muss. Dieses Geld hat Spanien aber nicht, da das Land selber hoch verschuldet ist und gleichzeitig die Wirtschaft schrumpft. Ausländische und auch spanische Wirtschaftsfachleute befürchten, dass Spanien nur noch wenige Wochen oder Monate hat, um vor dem Kollaps des Landes und der Banken gerettet zu werden. Die europäische Union möchte Spanien gern helfen, jedoch ginge dies nur, wenn Spanien offiziell um Hilfe bittet und sich zu weitreichenden Reformen verpflichtet. Kurz gesagt: Die Spanier sollen bei ihren öffentlichen Ausgaben sparen und auch die privaten Haushalte müssten ihren Gürtel enger schnallen und anfangen zu sparen. Bei einer Jugendarbeitslosigkeit von nahezu 50 Prozent und einer stark schrumpfenden Wirtschaftsleistung ist dies natürlich schwer umzusetzen.
Es bleibt nur noch wenig Zeit
Sollte es nicht innerhalb kürzester Zeit zu einer Lösung der griechischen und spanischen Banken- und Staatskrise kommen, ist ein Crash sehr wahrscheinlich. Eine noch größere Eurokrise würde die Konsequenz sein. Dies kann durchaus noch im Jahr 2012 erfolgen. Das Ergebnis der dann noch schärferen Eurokrise wäre, dass Griechenland und Spanien aus dem Euro austreten und eine eigene Währung einführen würden. Diese würde sofort einen drastischen Wertabfall haben. Banken in Griechenland und Spanien würden dann wahrscheinlich schließen müssen und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch deutsche Banken in Mitleidenschaft ziehen. Es gibt Schätzungen, dass die Verluste der deutschen Banken dann bis zu 40 Milliarden Euro betragen könnten. Wenn Griechenland und Spanien aus dem Euro ausscheren, ist die Gefahr groß, dass Italien und Portugal dem Beispiel folgen und die Eurozone verlassen. Dies würde zu weiteren Verwerfungen an den Märkten führen. Aber nicht nur die deutschen Banken könnten dann horrende Verluste erleiden.Dann könnte aus der Eurokrise auch eine sehr gefährliche Bankenkrise entstehen. Auch die Deutsche Bundesbank würde wahrscheinlich mehrere hundert Milliarden Euro verlieren. Geld, das der deutsche Steuerzahler nachschießen müsste.
Ist sparen die Lösung?
Daher sollten sich die europäischen und vor allem die deutschen Politiker schnell etwas einfallen lassen, um die Eurokrise zu stoppen. Sonst könnte es demnächst auf einen Crash der Eurozone hinauslaufen. Die bisherige Strategie war, die Regierungen der südeuropäischen Länder zum Sparen und zu Reformen zu zwingen. Diese Strategie scheint gescheitert zu sein. Denn schnell lässt sich eine Wirtschaft durch übermäßiges sparen noch weiter in den Abwärtsstrudel hinein stoßen. Die Politik des Sparens während der Weltwirtschaftskrise nach dem schwarzen Freitag 1929, zeigt dies eindrucksvoll.
Erpressung Deutschlands droht
Insbesondere die deutsche Regierung ist es, die auf Reformen und hartes sparen drängt. Dies ist bisher aber gründlich daneben gegangen, denn die Sparpolitik hat nicht nur die Eurokrise verschärft. Aus der Eurokrise ist eine echte Bankenkrise geworden.Die Bundesregierung muss also umdenken.Dabei hat die Bundesregierung bei der zukünftigen Vorgehensweise scheinbar nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Entweder sie verwendet deutsches Steuergeld für die Rettung der südeuropäischen Banken und Länder oder sie lässt diese Länder im Regen stehen und konzentriert sich drauf, die Folgen eines Zusammenbruchs des Euros in Deutschland abzufedern. Beide Varianten wären für Deutschland sehr teuer. Eine andere Lösung wäre, dass Deutschland aus dem Euro austritt und eine eigene Währung einführt. Einige namhafte Wirtschaftswissenschaftler und Ökonomen haben dies bereits gefordert. Der Rückhalt der deutschen Bürger für den Euro ist in den letzten Monaten immer weiter geschrumpft. Fakt ist jedoch auch, dass sich Deutschland mit seinen bisherigen Hilfszusagen in Europa schon erpressbar gemacht hat. Dies könnte soweit führen, dass die deutsche Regierung nicht mehr wirklich souverän handeln kann. Dies gefährdet die Demokratie in Deutschland. Man könnte die bisherigen Zusagen auch mit den Versailler Verträgen nach dem 1. Weltkrieg vergleichen. Auch hier war die Handlungsfähigkeit der deutschen Regierung stark eingeschränkt. Das Ergebnis war, dass es Anfang der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts zu einer galoppierenden Hyperinflation kam. Die deutschen Sparer hatten alles verloren.
Es gibt auch schon erste Anzeichen, dass Deutschland in den Schuldensog der europäischen Südländer mit hineingezogen wird. Die Preise für Kreditausfallversicherungen für deutsche Staatsanleihen sind in den letzten 8 Wochen um rund 50 Prozent gestiegen, während die deutschen Aktienkurse stark gefallen sind. Ein klares Zeichen, dass Ungemach droht.Auch die deutsche Wirtschaft verliert durch die Eurokrise immer mehr an Fahrt und erste Frühindikatoren zeigen auf eine Abschwächung der deutschen Wirtschaft hin. Wenn sich die Eurokrise noch länger hinzieht, könnte eine Rezession in Deutschland drohen.
Eurocrash wahrscheinlich – Einige Verbrauchertipps
Aus den oben genannten Gründen möchten wir unsere Nutzer vor einem Crash des Euros in den nächsten Monaten warnen. Verbraucher und Sparer in Deutschland sollten in den nächsten Wochen genau beobachten, wie es mit der Eurokrise weitergeht. Sollte sich die Bankenkrise weiter verschärfen, könnten Sie folgendes tun:
1. Legen Sie sich einen kleinen Vorrat an Bargeld zu Hause an – möglichst kleine Scheine.
→ Sollte es zu sogenannten Bankfeiertagen kommen, also der vorübergehenden Schließung von Banken zur Vermeidung eines Bankruns, haben Sie wenigstens etwas Geld im Haus.
2. Legen Sie sich einen kleinen Vorrat an Gold und Silbermünzen zu Hause an.
→ Gold und Silber schützen vor einer Entwertung der Währung – aber Vorsicht: Auch die Gold- und
Silberpreise können fallen.
3. Wenn möglich, legen Sie einen Vorrat an Fremdwährungen wie beispielsweise US-Dollar oder Schweizer Franken an.
→ Anlagen in Fremdwährungen schützen vor einem Wertverlust der eigenen Währung. Jedoch unterliegen auch diese Schwankungen und es kann zu einem Verlust kommen
4. Sollten Sie größere Investitionen in Sachwerte planen – investieren Sie jetzt!
→ Sachwerte schützen im Allgemeinen gut gegen eine Entwertung der Währung
5. Planen Sie einer größer Kreditaufnahme? Dann könnten Sie sich ein Forwarddarlehen von ihrer Bank sichern lassen.
→ Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass im Zuge der Bankenkrise auch deutsche Staatsanleihen unter Druck geraten und somit die Zinsen steigen. Dies würde steigende Kreditzinsen nach sich ziehen.
6. Vorsicht bei Zertifikaten! Im Falle einer Bankpleite sind diese Zertifikate nicht vor dem Totalverlust geschützt.
→ Der Fall Lehman Brother machte es deutlich: Bank Zertifikate sind nicht von den Einlagensicherungsfonds abgedeckt. Im schlimmsten Fall kann bei einer Bankpleite der Totalverlust drohen.
7. Streuen Sie Ihr Vermögen auf mehrere Banken. Damit können Sie Klumpen-Risiken vermeiden.
→ Wählen Sie auch kleinere Banken wie beispielsweise regionale Sparkassen für Ihre Geldanlagen.
8. Ein kleiner Vorrat an Benzin, Medikamenten und haltbaren Lebensmitteln im Haushalt ist von Vorteil
→ Selbst die Bundesregierung empfiehlt seit einigen Jahren, dass sich jeder Haushalt einen kleinen Vorrat an haltbaren Lebensmitteln, Benzin und Medikamenten zulegt.
Die oben aufgezeigten Maßnahmen sollen keine Panik verbreiten. Jedoch ist die Eurokrise momentan so akut wie noch nie in ihrer Geschichte. Da kann es nicht schaden wenn man als normaler Verbraucher auf ein mögliches Desaster vorbereitet ist. Solange die Eurokrise nicht nachhaltig gelöst ist, droht ein kompletter Zusammenbruch. Und je länger die Krise anhält, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenbruchs.Die wahrscheinlich beste Lösung wäre es, wenn Deutschland aus dem Euro austritt und damit den südeuropäischen Ländern mehr Möglichkeiten gibt, ihre Bankenkrise zu beseitigen. In jedem anderen Fall müssten die deutschen Steuerzahler horrende Summen für die Rettung der südeuropäischen Banken bereitstellen. Es sieht nicht gut aus im Staate Euroland!