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Greift der Euro-Rettungsschirm auch für Italien?

Reicht der Euro-Rettungsschirm auch für Italien? Der Hilferuf aus Spanien schürt die Angst, dass Italien als nächstes Euro-Land den Euro-Rettungsschirm beanspruchen wird. Zwar beschwichtigen italienische Politiker noch, jedoch sprechen die Zahlen eine andere Sprache. Wenn die Wirtschaftsleistung eines Landes zwei Quartale nacheinander rückläufig ist, sprechen Ökonomen von Rezession.

Rezession in Italien

Anfang 2012 schrumpfte die italienische Wirtschaft so stark, wie schon lange nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt reduzierte sich zwischen Januar und März um 0,8 Prozent gegenüber dem vorherigen Quartal. Das ist absoluter Rekord innerhalb der Eurozone. Als Ursache dafür sieht das Statistikamt in Istat weniger Umsatz bei den Konsumenten. Die geringere Kauflust bremste die positiven Zahlen im Außenhandel aus. Einschätzungen zufolge sei die italienische Wirtschaft 2012 um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr rückgängig und die Arbeitslosenzahlen würden auf 9,5 Prozent steigen. Steuererhöhungen erschweren die Situation zusätzlich. Die Staatsschulden Italiens betragen heute etwa 123 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung, während es 2008 nur 106 Prozent waren. Damit besitzt Italien den viertgrößten Schuldenberg weltweit.

Wachsende Staatsschulden in Italien

Die politische Führung Italiens ist zwar willig, notwendige Reformen anzukurbeln, muss aber immer mehr Kompromisse dafür eingehen. Deshalb gilt Italien nach Spanien nun als nächstes Land, das Hilfe von der EU benötigt. Das sei nur eine Frage der Zeit, meint der Commerzbank-Ökonom Solveen. Die EU-Länder Griechenland, Spanien, Italien, Irland und Portugal kämpfen gegen ihre Schulden an, mit keinem positiven Ergebnis. Die Maßnahmen des EU-Rettungsschirms scheinen das weitere Ansteigen nur einzudämmen, ohne eine Umkehrung der Schuldenspirale zu bewirken. Nach Spanien stehen bereits Italien und Portugal als die nächsten Pleitekandidaten bereit. Noch können sich diese Staaten frisches Geld auf dem Weltmarkt besorgen, jedoch zu immer höheren Zinsen.

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