Es ist soweit: Erstmals in der Geschichte hat Deutschland 2 Billionen Euro Schulden. Damit ist klar, dass trotz bisher
guter Konjunkturdaten die Schuldenuhr für Deutschland weiter tickt.Ein Ende ist nicht in Sicht und die Gefahr einer Überschuldung Deutschlands steigt.
Deutschlands Schulden erstmals über 2 Billionen Euro
Aufgrund vorläufiger Ergebnisse teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit, dass zum Ende des ersten Quartals 2012 der öffentliche Gesamthaushalt in Deutschland mit 2042 Milliarden Euro verschuldet war. Dies entsprach einem Anstieg der Verschuldung um 2,1 Prozent beziehungsweise 42,3 Milliarden Euro zum ersten Quartal 2011. Im Klartext: Der Schuldenstand ist innerhalb eines Jahres um rund 42 Milliarden Euro gestiegen.
Die Verschuldung des Bundeshaushaltes und seiner Extrahaushalte legte zum 31.März 2012 um rund 1 Prozent zu. Damit beläuft sich die Schuldenuhr dieser Haushalte auf rund 1286 Milliarden Euro. Die Schulden der Länder und Ihrer Extrahaushalte legten um rund 4 Prozent auf 622,7 Milliarden Euro zu. Bei den Gemeinden bzw. Gemeindeverbänden erhöhte sich der Schuldenstand im gleichen Zeitraum um rund 4,7 Prozent auf 133,1 Milliarden Euro.
Dass Schulden eine tickende Zeitbombe sein können, sehen wir mit besonderer Schärfe an der derzeitigen Situation in Griechenland und Spanien. Zudem werden in der Schuldenstatistik des Statistischen Bundesamtes die Schulden der kommunalen Zweckverbände und der gesetzlichen Sozialversicherungseinrichtungen nicht mit aufgezählt. Diese würden den Schuldenstand der öffentlichen Einrichtungen in Deutschland noch einmal deutlich erhöhen. Sorgen bereitet insbesondere das überdurchschnittliche Schuldenwachstum der Länder und Gemeinden.
Pro-Kopf-Verschuldung steigt mit
Die Pro-Kopf-Verschuldung in Deutschland liegt bei rund 25.000 Euro. Das heißt, dass jeder Bundesbürger egal ob Rentner, Arbeiter oder auch Schüler bereits mit rund 25.000 Euro verschuldet ist. Selbst ein Neugeborenes hat bereits eine Pro-Kopf-Verschuldung von rund 25.000 Euro. Tendenz steigend! Im Jahr 1995 hat die Pro-Kopf-Verschuldung nur bei rund der Hälfte des heutigen Wertes gelegen. Dies ist besonders besorgniserregend.
Denn nicht nur die steigende Verschuldung der öffentlichen Haushalte sorgt für eine Erhöhung der Pro-Kopf-Verschuldung. Auch die Demografie erhöht diese Kennzahl, denn die deutsche Bevölkerung schrumpft und gleichzeitig steigen aber die Schulden des Staates, der Länder und Gemeinden. Steuererhöhungen und Sozialkürzungen sind hier quasi vorprogrammiert.