Seit einigen Tagen berichten immer mehr Medien darüber: Europas Banken vergeben faule Kredite. Ein beträchtlicher Teil der vergebenen Bankenkredite innerhalb der EU seien „faule Kredite“ gewesen. Insgesamt wird dafür eine Zahl von einer Billion Euro genannt. Unter „faulen Krediten“ versteht man, soweit das aus den Meldungen hervorgeht, Darlehen, die von den Kreditnehmern nicht mehr bezahlt werden können. Dabei berufen sich die Medien auf eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC), die dieses Consulting-Unternehmen anscheinend jedes Jahr durchführt. Danach standen Ende 2011 nicht fristgerecht getilgte Verbindlichkeiten in Höhe von etwa 1,05 Billionen Euro zu Buche. Eine Billion – das ist eine Zahl mit zwölf Nullen.
Immer mehr ungetilgte Verbindlichkeiten
Das betrifft vor allem Banken in den Euro-Krisenländern. Geht man ein wenig zurück, findet man 2008 500 Milliarden Euro an ungetilgten Verbindlichkeiten und 2010 etwa 955 Milliarden Euro. Steigende Zahlen sind explizit in Deutschland und in Großbritannien nicht zu verbuchen. Dagegen erhöhte sich in Griechenland der nominale Wert der „faulen Kredite“ auf 40 Milliarden Euro und in Spanien auf 136 Milliarden Euro. Auch in Italien konnte man eine Steigerung von 37 Prozent auf 107 Milliarden Euro feststellen. Portugal punktete dagegen um 20 Prozent und Irland um weniger als 10 Prozent. Der Abbau der ungetilgten Verbindlichkeiten schreitet jedoch nur sehr langsam voran. Zu wenige zahlungskräftige Kunden nehmen anscheinend das Kreditportfolio der Banken in Anspruch.
Geldanlage in Staatsanleihen
Doch ungetilgte Kredite sind nicht das einzige Problem im Bankensektor. Vielfach legten die Banken ihr Geld in Staatsanleihen aus südeuropäischen Euro-Krisenstaaten an, und zwar in Milliardenhöhe. Darauf stießen die Consultants in den Geschäftsberichten führender Banken.
Stoppt den Eurowahnsinn: