In diesem Jahr wird die Welt mit billigem Erdgas geflutet. Laut Experten könnten die Preise in den USA, Asien und auch in Europa um ein Drittel günstiger werden. In sechs Monaten fiel der Preis um 50 Prozent. Einen so starken Preisverfall, wie ihn Erdöl seit den vergangenen Monaten hingelegt hat, erlebt man eher selten. Während die Branche noch darunter leidet und erste Mitarbeiter entlassen muss, potenziert sich schon der nächste Crash-Kandidat. Auch bei Erdgas wird es in den kommenden Monaten eine drastische Preisreduzierung geben, sind sich Beobachter sicher. Schon zum Ende des letzten Jahres gaben die Gaspreise in den USA stark nach. In Asien erwarten die befragten Experten in diesem Jahr um bis zu 30 Prozent günstigere Gaspreise. In Europa hingegen dürfte der Preisverfall nicht so stark ausfallen, denn anders als in Asien sind die Gaslieferverträge mit einer festen Bindung an den Ölpreis nicht länger die Norm. Nur knapp ein Viertel dieser Lieferverträge ist noch direkt am Ölpreis gekoppelt. Dafür sorgten die europäischen Energiefirmen, die lange darum kämpften, die Ölpreisbindung stärker an den (damals günstigeren) Börsenpreisen zu binden.
Überversorgung in Europa
Erst vor kurzem verkündete man den erfolgreichen Abschluss eines drastischen Umbaus der langfristigen Liefervereinbarungen mit der russischen Gazprom. Somit wurde die übliche Regel, dass der Gaspreis dem Ölpreis mit etwas Verspätung „nachläuft“, außer Kraft gesetzt. Trotzdem kann Europa doch auf billigeres Gas hoffen, denn hier gibt es eine Überversorgung. Die Gasspeicher in Europa waren zum Ende des letzten Jahres quasi randvoll und der Winter bis heute nicht der Rede wert. Die Gaskraftwerke haben kaum Auslastung und auch in der Industrie gibt es weniger Bedarf. Zusätzlich führt der Schiefergas-Boom in den USA zu weiteren Entlastungen. Die Versorger werden spätestens im Frühjahr ihr gespeichertes Gas in Europa auf den Markt bringen. Das könnte dazu führen, dass in den kommenden Monaten die Preise um bis zu zwanzig Prozent günstiger werden.
Endverbraucher spüren noch nichts davon
Richtig freuen kann sich der Verbraucher über die fallenden Preise aber noch nicht, da sie von dem Gas-Crash in dieser Heizperiode wohl noch nichts spüren werden. Die Versorger verkaufen erst die Gasmengen, die sie im Sommer zu weitaus höheren Preisen eingelagert haben. Da hilft es auch nichts, dass der Gaspreis in den vergangenen Monaten um 15 Prozent fiel. Ob der Preisverfall und das billige Gas den Weg zum Kunden findet, ist ebenso unsicher. Schnell wird es sicherlich nicht gehen.
Sparer wechseln clever durch Anbieter vergleichen
Wie man als Verbraucher dennoch bis zu 400 Euro im Jahr sparen kann und nicht noch weiterhin viel Geld verschenkt, erfährt man durch einen schnellen und unkomplizierten Preisvergleich im Internet. Rund 40 Prozent der Haushaltskunden sind meistens noch in der Grundversorgung, einem der teuersten Tarife.