Not macht erfinderisch, lautet ein altes Sprichwort. Das könnte auch Anwendung finden, wenn es um die Geldanlage geht. Seit langem sind die Zinsen im Keller und es zeichnet sich keine Wende ab. So verwundert es kaum, dass Banken im Ausland mit höheren Zinsen locken. Schon in Holland sind die Zinsen drei Mal so hoch wie in Deutschland. Dennoch gibt es einiges zu beachten.
Anleger suchen Alternativen
Niedrigzinsen im Euroraum nagen an den Ersparnissen der Verbraucher. Sparbuch, Tagesgeld oder Festgeld werfen nichts mehr ab. Trotz alle dem steckt das Geld der Deutschen vor allem in Bankeinlagen. Von den rund 5 Billionen Euro Geldvermögen im letzten Quartal 2014 entfielen nach Angaben der Bundesbank ca. 40 Prozent auf Bargeld und Spareinlagen. In einigen EU-Ländern gibt es allerdings mehr Zinsen für den Sparer als in Deutschland. Dennoch mahnen Bankenexperten und Verbraucherschützer zur Vorsicht. Nach Angaben der Europäischer Zentralbank (EZB) erhalten Sparer in Frankreich oder den Niederlanden für Geldanlagen von bis zu einem Jahr momentan im Schnitt 1,9 Prozent Zinsen. In Italien sind es auch noch 1,3 Prozent. In Deutschland gibt es durchschnittlich gerade einmal 0,6 Prozent.
Höhere Zinsen – höheres Risiko
Die Höhe der Zinsen spiegelt auch das Risiko des jeweiligen Bankenmarktes wieder. Wie schnell etwas schiefgehen kann, zeigt sich am Beispiel der isländischen Kaupthing Bank: Tauende Sparer aus Deutschland ließen sich von den Isländern mit sehr hohen Tagesgeldzinsen locken. Island ist nicht in der EU und nach der Pleite der Bank im Oktober 2008 mussten die Anleger monatelang um ihr Geld bangen. In der gesamten Europäischen Union sind die Guthaben von Kleinsparern bis zu einer Höhe von 100.000 Euro geschützt. In vielen Ländern, u. a. auch Deutschland, gibt es zusätzliche Sicherungssysteme der Finanzbranche für ihre Kunden. Diese greift, wenn mehr Geld anleget werden soll. Dennoch müssen Lockangebote immer kritisch gesehen werden.
Vergleichen im Internet lohnt sich
Ein schneller und sicherer Vergleich der Zinsen vor der Geldanlage auf Internetportalen vereinfacht das Ganze. Warum also nicht eine Festgeldanlage bei einer ungarischen Bank machen und dafür gute 2 Prozent für ein Jahr mitnehmen? Bis zu 100.000 Euro ist dies sicher, da diese durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt ist.