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Gazprom droht der EU mit höheren Gaspreisen

Alexej Miller, Chef des staatlichen Energieriesen Gazprom, sagte auf einer Energiekonferenz in Berlin, dass es in vielen Ländern zu höheren Preisen führt, wenn die Europäische Union versuchen sollte, zur Verringerung der Abhängigkeit Russlands einen einheitlichen Gaspreis für alle Mitgliedsländer auszuhandeln. Eben wegen seiner Preispolitik steht Gazprom in Europa in der Kritik. Nach Aussagen der Wettbewerbskommissarin Vestager will man sogar ein Kartellverfahren gegen Gazprom auf den Weg bringen. Dem Gaskonzern wird vorgeworfen in einigen EU-Mitgliedsländern ggf. zu hohe Preise für sein Gas zu fordern.

In Europa planen die 28 Mitgliedsländer eine so genannte Energieunion zu gründen. U. a. sucht man nach neuen Bezugsquellen für Energie, z.B. durch den stärkeren Import von verflüssigtem Erdgas. Weiterhin sollen aber auch die Lieferverträge einzelner Länder und Firmen mit Gazprom stärker von Brüssel überwacht werden. Man erhofft sich dadurch eine größere Transparenz bei den Verträgen und das insgesamt dadurch die Preise sinken. Momentan sind die Gaspreise meist noch an den Ölpreis gebunden.

Der Gazpromchef zeigte sich auch zuversichtlich, den seit mehr als einem Jahr schwelenden Streit mit der Ukraine über die Gaspreise beizulegen. Die Gespräche wurden letzte Woche vertagt worden. Weiterhin betonte Miller, was die Gaslieferungen in die Ukraine angehe, sei „alles gesagt“. Es gibt darüber keine strittigen Fragen mehr.

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