Am 05. Juni 2012 startete die SCHUFA Holding AG mit dem Hasso-Plattner-Institut (HPI) das Forschungsprojekt „SCHUFALab@HPI“. Als Ziel dieses Projektes wurde das Sammeln und Analysieren von Daten aus dem Internet angegeben. Einerseits sollte die Validität der in sozialen Netzwerken veröffentlichten Daten geprüft und andererseits Technologien für die Gewinnung von Daten entwickelt werden. Diese Forschungsschwerpunkte begründete das Wiesbadener Unternehmen damit, dass bereits heute überall in Deutschland vielfältige Daten aus dem Web Verwendung finden. „In der Zusammenarbeit mit dem HPI wollen wir durch wissenschaftlich fundierte Ergebnisse langfristig die Qualitätsführerschaft unter den Auskunfteien in Deutschland sichern“, war in der Pressemitteilung zu lesen.
Das Internet als Informationsquelle prüfen
Das Forschungsprojekt „SCHUFALab@HPI“ begründete damit eine Zusammenarbeit zwischen dem Hasso-Plattner-Institut und der SCHUFA Holding AG im Bereich der technischen Datenverarbeitung. Verantwortlich für das Projekt war das Fachgebiet Informationssysteme, Herr Prof. Dr. Felix Naumann. Die Mitarbeiter dieses Fachgebietes erforschen den sicheren und effizienten Umgang mit großen Datenmengen. Als wissenschaftlicher Hintergedanke galt die Überlegung, das Internet als Informationsquelle fundiert zu prüfen. Angelegt war das Forschungsprojekt für drei Jahre. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sollten danach der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Abbruch des Forschungsprojektes „SCHUFALab@HPI“
Der Vorstand der SCHUFA Holding AG und das Hasso-Plattner-Institut beschlossen am 08. Juni 2012, das Forschungsprojekt „SCHUFALab@HPI“ abzubrechen. Die Reaktion der Öffentlichkeit und eine Reihe von Missverständnissen, die mit diesem Projekt der Grundlagenforschung einhergegangen waren, hatten zur Beendigung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der Auskunftei und dem Institut geführt. In der SCHUFA hatte man eine solche Debatte über den Umgang mit öffentlichen Daten erst nach dem Vorliegen der Forschungsergebnisse erwartet. Mit der Aussage „Wir wollen diese Debatte nicht nur anstoßen, sondern konstruktiv in die Zukunft begleiten …“, sieht sich die SCHUFA Holding AG heute selbst als Initiator und Aktivist des Verbraucher- und Datenschutzes in Deutschland.