Die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) betrachtete im internationalen Vergleich die jeweiligen Rentensysteme ihrer Mitgliedsstaaten im „Renten-Ausblick 2012“. Im Ergebnis dieser Arbeit fordert sie Deutschland auf, das Rentensystem an die höhere Lebenserwartung anzupassen. Die zusätzliche private Altersvorsorge soll zur Pflicht werden. Im internationalen Vergleich weise Deutschland hier große Lücken auf. Eine weitere Maßnahme könne in der fortwährenden Anpassung des Renteneintrittsalters bestehen.
1. Maßnahme: Anhebung des Renteneintrittsalters
Lobend erwähnt die Organisation in ihrem Bericht die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre. Damit könne das Rentensystem finanziell tragfähiger gestaltet werden. Seit dem Ausbruch der Finanzkrise wurden in 28 von 34 OECD-Länder das Renteneintrittsalter bereits auf 67 Jahre erhöht. Der OECD-Generalsekretär Angel Gurria sagte dazu: „Diese Reformen sind manchmal unpopulär und tun weh. Aber sie können in einer Zeit knapper öffentlicher Finanzen und begrenzter Spielräume bei der Fiskal- und Geldpolitik auch dazu dienen, das dringend benötigte Wachstum in alternden Volkswirtschaften voranzutreiben.“
2. Maßnahme: private Altersvorsorge für Jeden
Deutschland solle die private Altersvorsorge stärker fördern, empfiehlt die OECD. Im internationalen Vergleich würden die Renten in Deutschland im Vergleich zum letzten Arbeitseinkommen deutlich niedriger ausfallen. In den meisten OECD-Ländern besteht bereits der Zwang zur privaten Altersvorsorge. In Deutschland dagegen könne das Fehlen dieses Bausteins in der Rentenversicherung ähnlich wie in Irland, Japan, Südkorea und den USA zu einem erheblichen Anstieg der Altersarmut führen. Die OECD mit Sitz in Paris ist ein Zusammenschluss von Industriestaaten. Ihre Aufgabe ist es, den internationalen Austausch zwischen den Ländern zu unterstützen und Empfehlungen an die Politiker zu richten.