Bisher bekannte Öl- und Gaslagerstätten in der Erdkruste erschöpfen sich allmählich. Energiekonzerne suchen nach weiteren, natürlichen Ressourcen, um den weltweiten Bedarf decken zu können. Eine der bisher weniger bekannten Möglichkeiten ist das Erdgasvorkommen in Gesteinen. Laut Berechnungen der Bundesanstalt für Geowissenschaften sind die Schiefergasvorkommen in Deutschland weit höher als vermutet. Nach dieser Einschätzung befinden sich etwa 2,7 Billionen Kubikmeter Erdgas in Gesteinen. Diese Menge würde ausreichen, um den heutigen Erdgasverbrauch in Deutschland weitere 50 Jahre aufrecht halten zu können.
Fracking-Methode für die Gewinnung von Schiefergas
Gefördert wird das Erdgas aus Gestein mit Hilfe der Fracking-Methode. Das Gestein muss angebohrt oder aufgesprengt werden, um an das darin befindliche Erdgas zu gelangen. Diese Lärmbelästigung, möglicherweise Schädigungen am Grundwasser und die bei Sprengungen auftretende Umweltzerstörung sind der Grund, warum sich Anwohner und Umweltschützer gleichermaßen gegen den Abbau von Schiefergas wehren. Energieexperten gehen davon aus, dass umfassende Schutzmaßnahmen für den Erhalt der Umwelt getroffen werden, wenn es an den Abbau von Schiefergas geht. Sie sind der Meinung, dass Grundwasserreserven ausreichend geschützt seien und von den Sprengungen nicht berührt werden. Das Gestein, das für die Bohrungen interessant ist, befinde sich in mehreren Tausend Meter Tiefe. Grundwasser ist wesentlich näher an der Erdoberfläche angesiedelt.
Knappe Erdgasressourcen auf konventionellem Wege
Deutschland verfügt über nur geringe konventionelle Erdgasvorkommen. Sie decken gerade 13 Prozent des gesamten Erdgasbedarfes. Die überwiegende Menge muss also importiert werden. Das ist ein Argument für den Abbau von Schiefergas. Damit könnte Deutschland eine größere Unabhängigkeit gegenüber den Erdgas-Anbietern auf dem Weltmarkt erreichen. Die Gegner der Fracking-Methode sind jedoch durch ganz unterschiedliche Schätzungen und die geringe Erfahrung, die bisher mit Erdgasvorkommen in Schiefergestein vorliegt, verunsichert. Noch ist gar nicht klar, ob die europäische Geologie auch wirklich für einen Abbau von Schiefergas geeignet ist.
Stoppt den Eurowahnsinn: