Im zweiten Quartal konnte Deutschlands größte Versicherungsgesellschaft ihren Umsatz um 2,5 Prozent auf nunmehr 25,2 Milliarden Euro steigern. Die Allianz steigerte ihren Gewinn im II. Quartal 2012 um 2,8 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Nach eigenen Einschätzungen lief das Versicherungsgeschäft gut und das Fondsgeschäft sogar ausgezeichnet. Mit ganzen 1,3 Milliarden Euro Quartalsüberschuss ist der Vorstandschef Michael Diekmann zwar erfreut, möchte sich aber noch nicht auf der sicheren Seite wähnen. Angestrebt seien 7,7 bis 9,7 Milliarden Euro als operatives Jahresergebnis. Zunächst erwarte er jedoch Einbußen in Höhe von 200 Millionen Euro durch Klimakatastrophen in Europa und in den USA.
Lebensversicherung mit extrem niedrigen Zinsen
Auch die Lebensversicherung würde sich mit extrem niedrigen Zinsen unterhalb der Inflationsrate bewegen. „Deutschland und andere Staaten entledigten sich so ihrer Schulden“, kritisierte Diekmann. Von dem aktuell geltenden Niedrigzins wäre jeder betroffen, aber ein Konzept für die Lösung der Eurokrise sei nicht wirklich in Sicht. Die Beitragseinnahmen aus der Lebensversicherung und aus der Krankenversicherung sanken leicht. Auch der Neugeschäftswert entwickelte sich rückläufig. Verantwortlich für das trotzdem gute operative Ergebnis seien höhere Investmenterträge als geplant sowie niedrigere Kosten. Die Börse reagierte entsprechend mit einem Kursanstieg.
Auf Wachstumskurs im Fondsgeschäft
Die Schaden- und Unfallversicherung – die wichtigste Säule der Allianz im Fondsgeschäft – konnte die Beitragseinnahmen steigern. Ursächlich hier waren Preiserhöhungen und neue Verträge. Jedoch musste der Konzern auch zusätzliche Rückstellungen bilden. Zusammen mit Kreditausfällen sank daher das operative Ergebnis in dieser Sparte um 16 Prozent. Weitere Zukäufe im Rahmen der Schaden-Unfall-Versicherung seien im Rahmen des Möglichen, äußerte sich Diekmann. Ebenso wären Zukäufe im Vertrieb von Lebensversicherungen sowie auf Wachstumsmärkten im Gespräch. In Frankreich und Belgien hatte der Konzern gerade erst Sparten von Konkurrenzunternehmen übernommen.
Kräftige Gewinnsteigerungen erfolgten in der Vermögensverwaltung. Die verwalteten Anlagen kletterten um 16 Prozent auf die stolze Summe von 1,7 Billionen Euro.
Stoppt den Eurowahnsinn: