Einmal jährlich im Herbst zittern die Versicherten der PKV – die Beitragsanpassung steht an. Sie wird vorgenommen, wenn die Ausgaben des Versicherers die Einnahmen im vergangenen Jahr überstiegen. Je nach Tarif sind die Versicherten mehr oder weniger von den Anpassungen betroffen.
Seit Einführung der Unisex-Tarife fallen die Beitragsanpassungen der PKV deutlich moderater aus. Viele Tarife blieben im vergangenen Jahr stabil. Darauf können sich die Versicherten aber nicht verlassen: In einigen wenigen Tarifen kommt es zu Prämien-Erhöhungen von über zehn Prozent.
Die privaten Krankenkassen können die Beiträge nicht willkürlich anpassen. Jede Anpassung wird von einem unabhängigen Treuhänder überprüft und gegebenenfalls genehmigt. Die Anpassung unterliegt bestimmten Bedingungen. Zum einen muss der sogenannte auslösende Faktor wie höhere Ausgaben oder eine veränderte Lebenserwartung eine Anpassung von mindestens fünf Prozent in der Krankenvollversicherung (zehn Prozent in den Zusatzversicherungen) signalisieren.
Die zweite Bedingung ist, dass die Änderungen der Ausgaben und Einnahmen zusammen weniger als fünf Prozent seit der letzten Beitragsanpassung betragen.
Höhere Ausgaben durch längeres Leben und medizinischen Fortschritt
Einer der Gründe für immer höhere Ausgaben der PKV ist die stetig steigende Lebenserwartung. Die Menschen bleiben länger in der PKV und haben dabei einen höheren Versorgungsbedarf.
Privatversicherte haben außerdem Anspruch auf hochwertigere Leistungen entsprechend dem medizinischen Fortschritt. Dazu zählen teure Arzneimittel, verbesserte bildgebende Verfahren und neue Möglichkeiten beim Zahnersatz.
Versicherte haben laut Versicherungsvertragsgesetz das Recht, jederzeit den Tarif ihres Anbieters zu wechseln. So können sie Kosten sparen, sollten aber prüfen, ob der Tarifwechsel mit drastischen Leistungseinbußen verbunden ist.