Das Wahldesaster in Italien und das aufkommende Schreckensszenario einer politischen Blockade im kriselnden Euro-Land Italien hat am Montag die New Yorker Bösen und die europäische Gemeinschaftswährung gen Süden geschickt. Der S&P 500 verlor prozentual so viel wie seit Anfang November nicht mehr an einem Tag. Mit der möglichen politischen Pattsituation kam bei den Anlegern die Furcht vor einem Ende des italienischen Reformkurses und Rückschlägen bei der Stabilisierung der Währungsgemeinschaft auf.
Der Dow-Jones-Index fiel um 1,5 Prozent auf 13.784 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500 gab sogar 1,8 Prozent auf 1487 Zähler nach. Die Technologiebörse Nasdaq sank um 1,4 Prozent auf 3116 Punkte. Der Euro verlor ein Prozent auf 1,3051 Dollar, nachdem er im Tagesverlauf bereits über der 1,33 US$ Marke notierte. In Frankfurt schloss der mit hohen Umsätzen 1,5 Prozent fester bei 7773 Zählern, nachdem er am Vormittag bis auf 7860 Punkte geklettert war. Nachbörslich fiel der Dax unter die 7700 Punkte Marke und notierte bei rund 7600 Punkten. Ein Verlust von 280 Punkten innerhalb weniger Stunden.
Am heutigen Dienstag eröffnete der DAX bei rund 7600 Punkten und notiert derzeit bei 7640 Zählern. Die 7600 Punkte Marke scheint also vorerst zu halten. Der TecDax notiert bei 903 Punkten und der MDAX ist wieder unter die 13000 Punkte Marke gerutscht. Der Index der mittleren Werte handelt derzeit bei 12991 Punkten. Der Euro kann sich leicht erholen und notiert bei 1,3091 US-Dollar. Auch das Gold erholt sich leicht auf 1596 US$ je Feinunze. Die Mailänder Börse fiel um 5 Prozent auf 15.530 Punkte und damit auf den niedrigsten Stand seit Dezember vergangenen Jahres. Zu den größten Verlieren zählten die Finanzwerte: Die Aktien der Banca Popolare di Milano, Intesa Sanpaolo und UniCredit tendierten zwischen 9,5 und 7 Prozent schwächer. Auch der europäische Bankenindex gab deutlich nach.
Die Wahl in Italien hat also die Märkte gründlich durchgeschüttelt und die Angst vor einer Rückkehr der Eurokrise befeuert. Jedoch sollten Anleger beachten, dass politische Börsen im allgemeinen kurze Beine haben.
Ausgewählte Meinungen von Börsenexperten
Commerzbank:
Sky Deutschland: „Buy“ – Kursziel 5,5 Euro
Die Commerzbank hat die Einstufung für Sky Deutschland nach Aussagen von Firmenchef Brian Sullivan auf “Buy” mit einem Kursziel von 5,50 Euro belassen.
Bislang rechne sie ähnlich wie der Konsens “nur” mit einer Dynamik ähnlich wie im Vorjahr, schrieb Analystin Sonia Rabussier in einer Studie vom Dienstag. Insofern unterstreiche Sullivan mit den Worten, vielleicht sogar ein wenig schneller als 2012 zu wachsen, ihre positive Einschätzung der Aktie. Als nächster Kurstreiber könne im ersten Quartal das Erreichen der operativen Gewinnschwelle dienen, oder aber eine wahrscheinliche Kooperation mit Vodafone bei der Vermarktung bei IPTV-Rechten.
Merrill Lynch
BASF: „Buy“ –Krusziel 73,90
Die US-Investmentbank Merrill Lynch hat die Einstufung für BASF nach Zahlen auf “Buy” mit einem Kursziel von 73,90 Euro belassen.
Während der bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) des Chemiekonzerns im Schlussquartal die Prognosen geschlagen habe, sei das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) überraschend schlecht gewesen, schrieben die Analysten in einer Studie vom Dienstag. Der Ausblick für 2013 treffe die Erwartungen des Marktes. Indes knüpfe BASF an seine aktionärsfreundliche Politik an und habe die Dividende trotz des rückläufigen EPS etwas über die Markterwartung angehoben.
JP Morgan
Fresenius: „Neutral“ Einstufung bestätigt
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Fresenius nach Zahlen auf “Neutral” belassen.
Auch wenn die Zahlen des Gesundheits- und Krankenhausunternehmens für 2012 nicht um eine beträchtliche Sonderbelastung bei der Tochter FMC bereinigt worden seien, hätten sie den Markterwartungen entsprochen, schrieb die Experten in einer ersten Reaktion am Dienstag. Auch der Ausblick liege im Rahmen der Erwartungen.
Warburg Research
Wirecard: „Hold“ – Kursziel 15,50 Euro
Das Analysehaus Warburg Research hat die Einstufung für Wirecard mit Blick auf eine Kooperation mit Vodafone auf “Hold” mit einem Kursziel von 15,50 Euro belassen.
Die Nachricht sei zwar positiv, in gewissem Maße aber auch zu erwarten gewesen, schrieben die Analysten in einer Studie vom Montag. Der Experten erinnerten an bestehende Kooperation mit den anderen großen Mobilfunkanbietern Deutsche Telekom, Telefonica und SFR sowie die Wettbewerbsvorteile des Zahlungsabwicklers. Es sei mit weiteren vergleichbaren Deals zu rechnen, die aber auch nötig seien, um das Wachstumstempo zu halten.
Commerzbank
KWS Saat: „Add“ – Kursziel 300 Euro
Die Commerzbank hat die Einstufung für KWS Saat nach Zahlen auf “Add” mit einem Kursziel von 300,00 Euro belassen.
Ein schwächer als erwartetes Abschneiden des Saatgutherstellers im zweiten Quartal sei kein Anlass zur Sorge, schrieb Analyst Dennis Schmitt in einer Studie vom Dienstag. Der operative Gewinnrückgang sei vor allem eine Folge positiver Einmaleffekte aus dem Vorjahr. Zudem seien einige Erlöse in das dritte Quartal verschoben worden, und das zweite Quartal spiele für das Gesamtjahr ohnehin nur eine untergeordnete Rolle.
Die wichtigsten Termine für Dienstag 26.02.2013
16 Uhr: Rede von FED Chef Ben Bernanke
16 Uhr: Verbrauchervertrauen USA Februar
Veröffentlichung der Zahlen zum Verbrauchervertrauen (“Consumer Confidence”) des Conference Boards für Februar 2013
Erwartet wird der US-amerikanische Vertrauensindex bei 62,0 bis 62,5. Einen Monat zuvor hatte der Index zum Verbrauchervertrauen bei 58,6 notiert.
16 Uhr: US FHFA Hauspreisindex Dezember
Veröffentlichung der Zahlen zum US-amerikanischen Hauspreisindex der Federal Housing Finance Agency (“FHFA Housing Price Index”) für Dezember 2012
Erwartet wird der Index bei 0,7 nach zuvor 0,6.
Die wichtigsten Termine für Mittwoch 27.2.2013
8:10 Uhr: Deutschland: GFK Konsumklimaindex
Veröffentlichung der Zahlen zur GfK Konsumklimastudie für März 2013
Erwartet wird der für März vorausberechnete Index bei 5,9 nach veröffentlichten 5,8 im aktuellen Monat.
11:00 Uhr Eurozone: Geschäftsklimaindex Eurozone Februar 2013
14:30 Uhr: USA: Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter
Erwartet wird ein Rückgang der US-amerikanischen Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter im Bereich von 4,0 bis 5,0 % nach +4,3 % im Monat zuvor.
16:00 Uhr: USA: Anstehende Hausverkäufe für Januar 2013
Erwartet wird ein Anstieg um 1,0 % nach dem der Index zuletzt noch um 4,3 % gefallen war.