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Energiewende wird für Preisaufschläge missbraucht

Laut einer Studie der Verbraucherzentrale haben in Nordrhein-Westfalen etliche Versorger in diesem Jahr die Energiewende für übermäßige Preiserhöhungen genutzt.

Hohe Strompreise sorgen für heftige Debatten in der Politik

Rund die Hälfte der Anbieter in der NRW-Grundversorgung haben ihre Strompreise stärker angehoben als durch die Zulagen der gesetzlichen Umlagen gerechtfertigt wären. Das teilte der Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, Klaus Müller, am Montag in Düsseldorf mit.
Nach den Angaben Müllers war dies der bundesweit erste umfassende Preis-Check nach einer Erhöhungswelle der Strompreise. Seit Anfang dieses Jahres ist die EEG-Umlage deutlich auf 5,3 Cent pro Kilowattstunde gestiegen. Hinzu kommen weitere gesetzliche Erhöhungen.
Dem entgegnete der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und betonte den „harten Wettbewerb“ unter den rund 1100 Stromversorgern in Deutschland.
Die vertretbare Zusatzbelastung wegen der Ökostrom-Umlagen liege für einen Zwei-Personen Haushalt bei etwa 70 bis 80 Euro, so Müller. Verschiedene Anbieter haben ihren Kunden jedoch deutlich mehr aufgeschlagen.

Hinweis auf Sonderkündigungsrecht und Transparenz fehlt

Die Verbraucherzentrale sammelte seit Ende 2012 die Erhöhungsschreiben von mehr als 3000 Kunden und erfasste zugleich für jeden der 113 Strom-Grundversorger in NRW, welche Kosten tatsächlich durch die erhöhten Energiewende-Zulagen entstanden sind.
Diese Analyse der Erhöhungsschreiben zeigte, dass bei mehr als der Hälfte der Anbieter die Transparenz fehle. Die Briefe sind vielfach nicht klar als Erhöhungsschreiben erkennbar und weiterhin fehle der Hinweis auf das Sonderkündigungsrecht des Kunden bei Preiserhöhungen.
Vielmehr sind die Schreiben mit umfassenden und blumigen Ausführungen zur Herausforderung der Energiewende befüllt.

Bei Preiserhöhung gilt folgendes:

Sollte der Versorger die Preise erhöhen, steht hier das Sonderkündigungsrecht zur Verfügung. Die Kündigung muss dann innerhalb von 14 Tagen vorliegen. Das übernimmt auch gern der neue Anbieter/Lieferant aber es ist angeraten, diesen Vorgang selbst in die Hand zu nehmen.

Ehe jedoch der Wechsel vollzogen wird, raten wir zu einem umfassenden Vergleich der einzelnen Anbieter und Tarife über einen entsprechenden Stromtarifrechner im Internet.

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