Oft sorgt die Jahresabrechnung vom Stromversorger für heftige Emotionen, denn die Preisentwicklung geht in den letzten Jahren stetig nach oben. Vor ca. 60 Jahren war der Strompreis für durchschnittliche Haushalte im Verhältnis zu den damaligen Einkommensverhältnissen auch nicht gerade preiswert. Heute haben die Verbraucher jedoch mehr zu betreiben. Kühlschränke, Elektroherde, Computer, Laptops, Pumpen von Zentralheizungen etc. Deshalb hat sich der Grundverbrauch im Verhältnis zu früheren Jahren enorm erhöht. Früher konnte der Strompreis aufgrund des geringen Verbrauchs mehr oder weniger vernachlässigt werden. Heute stellen die Stromkosten einen beachtlichen Teil der Wohnkosten dar.
EEG-Umlagen verteuern den Strom
Der Strompreis war seit 1950 zwischen 9 und 11 ct/kWh annähernd stabil. Nicht einmal die erste Ölkrise im Jahre 1973 nahm großen Einfluss auf den Strompreis. Die Schwankung betrugen ca. einen Cent. Unternehmen und Verbraucher hatten absolute Planungssicherheit, was sich seit der Energiewende verändert hat.
Erst in den 90`er Jahren erreichte der Strompreis die 15 ct-Marke. Wegen der Privatisierung der Stromerzeugung sollte dem Verbraucher Wahlfreiheit ermöglicht werden. Nutzen brachte das wenig, denn nach einem kurzen Absacken hat der Strompreis seither einen gewaltigen Höhenflug angetreten. Durchschnittlich liegt er bei 27 Cent und ein Ende ist nicht absehbar. Blieben die die Kosten für die Erzeugung, Transport und Vertrieb des Stroms in den letzten zehn Jahren weitestgehend stabil, sind es vor allem staatliche Umlagen, die den Strompreis seit 2008 in die Höhe treiben. Der größte Anteil entfällt dabei auf die Umlage aus dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz. Hier wird die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Stromquellen wie Wasserkraft, Windkraft, Solarenergie und Geothermie in das öffentliche Stromnetz geregelt. Den Erzeugern werden feste Einspeisevergütungen garantiert, die der Verbraucher bezahlt. Seit dem Jahr 2006 erhöhten sich die Umlagen aus dem EEG von 0,88 € pro kWh auf 6,53 € pro kWh. Somit stieg der Anteil von Steuern, Abgaben und Umlagen bis heute auf über 55%.Maßnahmen für Verbraucher
Wie kann sich der Verbraucher schützen?
Durch die Liberalisierung des Strommarktes haben private und gewerbliche Stromkunden jederzeit die Möglichkeit eines Anbieterwechsels. Dennoch wird davon wenig Gebrauch gemacht und diese Option nicht in ausreichendem Maß genutzt. Ganz einfach und unkompliziert bekommt man im Internet die Möglichkeit eines Preisvergleich von Stromanbietern. Durch wenige Klicks zum neuen, preiswerteren Tarif, lassen sich bis zu 300 Euro im Jahr in einem Haushalt sparen.