Die Energiewende wird für die Verbraucher weitaus teurer als bisher angenommen. Das schlecht durchdachte Projekt kostet bis zum Jahr 2025 rund 520 Milliarden Euro.
Zu dieser Erkenntnis kommt das Institut für Wettbewerbsökonomik der Uni Düsseldorf (Dice). Bereits seit dem Jahr 2000 bis 2015 beliefen sich die Kosten auf rund 150 Milliarden Euro. Bis 2025 kommen 370 Milliarden hinzu.
„Pro Einwohner, vom Neugeborenen bis zum Greis, ergibt sich somit ein Gesamtbetrag von über 6.300 Euro, welcher im Zeitraum 2000 bis Ende des Jahres 2025 anfällt“, so der Dice-Direktor Justus Haucap. „Eine vierköpfige Familie zahlt somit direkt und indirekt über 25.000 Euro für die Energiewende.“ Der größte Kostenblock komme dabei erst noch auf die Verbraucher in den kommenden Jahren zu. Bis zum Jahr 2025 sind das 18.000 Euro für eine vierköpfige Familie.
EEG-Umlage für den größten Kostenblock verantwortlich
Den größten Kostenanteil von rund 80 Prozent macht direkt die EEG-Umlage zur Förderung der Produktion erneuerbarer Energie aus. Allein hierfür wurden bis zum Jahr 2015 rund 125 Milliarden Euro aufgewendet. Bis zum Jahr 2025 wird dieser Betrag laut Dice, wegen der stark wachsenden Zahl von Ökostrom-Anlagen, auf 408 Milliarden Euro ansteigen.
Hinzu kommen die indirekten Kosten der Energiewende für den Stromleitungsausbau in Höhe von 56 Milliarden Euro, die Absicherung der Offshore-Windkraft, die Forschung sowie das Einspeisemanagement. Kostensenkende Effekte, wie fallende Elektrizitätspreisen am Großhandelsmarkt oder geringere Importkosten für Steinkohle, Gas und Uran, sind in den Berechnungen bereits berücksichtigt.
„Die Energiewende ist nicht nur für überzeugte Marktwirtschaftler wie uns ein Problem. Das Chaos zahlt am Ende der Stromverbraucher“, sagte Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, die die Studie in Auftrag gegeben hatte.
CO2-Ausstoß genau wie 2009
Weiter betonte Haucap, dass die 520 Milliarden Euro eine vorläufige Schätzung seien, die sich nur auf den Zeitraum bis 2025 und auf den Stromsektor beziehe. Inzwischen habe die Politik jedoch mit der „Sektorkopplung“ auch die Treibhausneutralität des Verkehrs und der Landwirtschaft als offizielles Ziel formuliert, was weitere Gelder beanspruchen wird.
Bei alledem sei das Kosten-Nutzen-Verhältnis extrem schlecht. Deutschland stoße immer noch genauso viel CO2 aus wie 2009. Die Energiewende habe „null Tonnen CO2 gespart – für sehr viel Geld.“