Wer bei der Geldanlage immer nur an Aktien, Sparbriefe, Sparkonten, Anleihen oder Wertpapiere denkt, sollte einmal überlegen, wie man sein Geld nachhaltig anlegen kann. Nachhaltig bedeutet in diesem Zusammenhang, dass nicht nur das Geld wächst und gedeiht, sondern dass damit auch sichtbare Werte geschaffen werden, bleibende Werte. Es gibt mittlerweile schon einige scheinbar ökologische Geldanlagen. Da wird mit Holzfonds geworben, mit Wasserfonds oder mit Wald. Aber wenn man dann einmal dahinter schaut, was mit dem Geld geschieht, dann sieht vieles doch ein klein wenig anders aus. Eines erreicht diese Werbung zumeist – potentielle Anleger lassen sich von ihrem guten Gewissen locken und investieren „endlich ökologisch“ verträglich. Und die Geschäfte laufen …
Ein positives Beispiel: Prokon
Seit etwa zwanzig Jahren explodiert der Markt für nachhaltige Geldanlagen geradezu, wie Max Deml mit seinem Börsenbrief „Öko-Invest“ zeigt. Er schreibt, dass er heute von bis zu 400 Projekten in diesem Markt jährlich kontaktiert wird. Deml bezeichnet als nachhaltige Geldanlagen Projekte, die sich mit umweltfreundlichen Technologien, Dienstleistungen oder Produkten beschäftigen. Dazu gehören in der Regel keine Aktien. Beispielsweise ist das norddeutsche Unternehmen Prokon nach Deml nachhaltig ökologisch. Momentan reicht die Einspeisevergütung für den Windstrom noch aus, um die Anleger zu befriedigen. Aber wie lange noch… nach Deml verfügt dieses Projekt jedenfalls über eine hervorragende Leistungsfähigkeit.
Gute Versprechen mit hohem Risiko
Hochproblematisch sind nach Deml Projekte für Holz, Bäume und Plantagen. Nach zwanzig bis fünfundzwanzig Jahren wird dann das Holz als Tropenholz verkauft. Das war dann der Baum-Sparvertrag. Allerdings, so sagt Deml, gibt es nach 25 Jahren die meisten dieser Anbieter bereits nicht mehr. Das muss nicht beabsichtigt sein, aber es ist immer problematisch, einen so langen Zeitraum in ein Unternehmen zu investieren bzw. auf die Verkaufserfolge eines Produktes zu warten. Das Risiko ist hoch. Es brauchen nur Schädlinge einfallen, die Plantage abbrennen oder einfach verdorren. Krisen gibt es überall. Also man sollte bei solchen Verträgen das Kleingedruckte mit der Lupe lesen und sich all die Kosten und Risiken bewusst machen, die man dann zu tragen bereit ist.
Stoppt den Eurowahnsinn: